Sonntag 31.3.2024
Die Osterwoche am Fuße des Mont Ventoux war voller Regen, heftigem Wind ab und zu mit Sonnenschein, Boule und endete einer Fahrt zum Meer in die Camargue nach Salin de Giraud.
Osterwoche
Die Osterwoche startet für uns in zweifacher Hinsicht ganz besonders.
Als erstes bekamen wir einen geweihten Olivenzweig geschenkt. Der soll dort wo er hängt Heil und Segen bringen.
Darüber haben wir uns sehr gefreut, denn das können wir gut gebrauchen. Der Palmzweig wird uns im Womo immer begleiten.
Am Palmsonntag werden von den Gläubigen die Palmzweige, hier Olivenzweige (bei uns wohl eher Buchszweige) mit in den Gottesdienst gebracht, die dann vom Priester geweiht werden.
In Frankreich sind Staat und Kirche getrennt, d.h. sie haben kaum kirchliche Feiertage und wer gläubig ist, der schickt seine Kinder in die Bibelstunde unter der Woche, um ihnen den Glauben näher zu bringen. So ist der Ostermontag kein allgemeiner Feiertag und die Geschäfte haben zu goßen Teilen geöffnet.
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Boule Lehrstunde vom Feinsten
Außer dem tollen Olivenzweig bekamen wir noch eine praktische Boule Lehrstunde mit den Profis!
Wir trafen uns auf dem vollkommen verwaisten Boulodrome von Caromb. Jeder von uns bekam „richtige“ Boulekugeln ausgeliehen, zum schauen, wegen Größe und Gewicht. Ich bekam die alten „Boule Noire“ und Volker „Match“ von Obut.
Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, wie präzise man Punkten und Schießen kann. Außerdem mussten wir feststellen, dass je weiter weg, desto schwieriger wird es. Der ehemalige französische Vize-Meister schießt jede Kugel weg mit unglaublicher Leichtigkeit und alles im Stehen. Gepunktet wird in der Hocke. Wir müssen noch mächtig üben, aber ganz schlecht haben wir uns auch nicht angestellt. Auf die Frage hin, wie man denn die Kugel genau halten müsse oder stehen solle meinte er ganz lapidar, immer gleich und viel üben. Wir sollten am Mittwoch mal die Spieler anschauen, wie diese ihre Kugeln halten… Tatsächlich die halten sie total unterschiedlich, was sie aber alle machten ist mit dem Handrücken nach oben…
Dran bleiben lautet nun unser Motto, zuerst aber Mal richtige Kugeln kaufen und dann fleißig üben….
Wer fleißig übt, muss auch mal Pause machen. So verbrachten wir in der Bar/Pizzeria eine schöne Stunde, bei Apéro: Pastis und Cola und lernten nette Deutsche kennen, die Caromb zu ihrem 2.Zuhause gemacht haben.
Toll war´s.
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Fallschutz, dies und das
Sobald wir alles auf dem Hof erledigt haben, was noch auf der todo-Liste stand, wird aufgeräumt….
Der Fallschutz ist soweit fertig. Muss vormontiert werden und sobald ein Schloss da ist, wird es angebracht.
Volker hat es in Spinnennetz Form geschweißt, da das Spinnennetzmuster so gut ankam bei dem Tor. Toller Weise haben wir auch noch Stangen gefunden, die genau das Muster haben, wie das schon bestehende Geländer. (Rechts oben) Perfekt!
Die Kleinigkeiten dauern auch etwas länger, aber werden auch gleich zu Wochenanfang erledigt.
Super, was man mit so einem kleinen Schweißgerätchen alles machen bzw. reparieren kann! Der Vetter freut sich über die Reparaturen und wir uns über leckeren Wein! Der wird aber erst in Deutschland verkostet, als Erinnerungs-Getränk…
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Das große Zusammenräumen
Wieder einmal regnet es. Bei uns ist schon der running Gag, wer Regen möchte, braucht uns nur für 2 Monate einzuladen und schon regnet es im Überfluss. Auf Malta hatte es beide Male Überschwemmungen und ungewöhnlich viel Regen, als wir dort waren….Hmmm
Das gute am Regen ist natürlich der tolle Wolkenhimmel und dass man nicht soo viel Wasser beim Putzen braucht. Umso mehr bleibt für den Spaß 😉
Am nächste Morgen ist das Wetter wieder perfekt. Der „Cloudo-Graph“ muss natürlich wieder unzählige Fotos zuwischendurch machen und wir können alles auf den Hänger packen.
Eine große Kiste mit doppeltem Werkzeug bleibt hier, damit wir nicht jedes Mal alles mitbringen müssen, viel praktischer so. Unser Arbeitsplatz ist mit einem Mal richtig leer. Wir freuen uns schon darauf ihn das nächste Mal wieder einzurichten…
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Im Boulodrome
Gegen Nachmittag nehmen die Wolken wieder zu und wir überlegen hin und her, ob wir es tatsächlich wagen sollen trotz aufziehender Regenfront zu den Boule Spielern zu fahren.
Die neuen E-Bikes sollen ja auch eine Weile uns begleiten und nicht mit Wasser den Motor zerlegen…. Egal, es gibt ja was zum unterstellen, auch wenn es reichlich knapp werden kann bei über 100 Teilnehmern, aber für was gibt es denn Zypressenhecken, die perfekte Fahrradgarage…
Die großen Bäume haben dafür noch nicht genügend Blätter 🙂
Die Atmosphäre ist wieder phänomenal und die Aussicht auch. Der Regen kommt immer näher
Die Boulisten lassen sich nicht beeirren und spielen einfach weiter
Wie am Montag angewiesen beobachten wir die Spieler und lernen durchs Zuschauen.
Ein Wolkenbruch erzwingt eine kleine Spielpause und wir genießen mit dem Deutschen Carombais ein Schlückchen in Ehren.
Auch die Kugeln haben Pause…. der Ring wird auf den Boden gelegt und markiert so die Stelle von der aus gespielt wird.
so schnell und stark wie der Regen kam, war er auch schon wieder vorbei… Und die Sonne Lacht sogleich wieder…
Die letzten Spiele werden nach dem kurzen Regenschauer ausgespielt, mit Ergebnissen, die nicht immer nach dem Gusto der Spieler ausfielen.
Mal wieder wurde es zu spät und der Gewinn musste aufgeteilt werden….
Egal, anschließend gibt es einen kleinen Umtrunk und wir fahren glücklich heim.
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Boulekugeln und Mittelmeer
Wer mit dem Womi reist, muss natürlich die Wasserversorgung managen und auch immer wieder Gas tanken. Wir haben diesmal Glück, gleich die erste Station funktioniert. Super, so können wir zackig in Richtung Meer starten, um unsere letzten Tage dort zu verbringen, Sonne tanken, lernen und den Kopf lüften lassen….
Wir entschließen uns kurz noch Boulekugeln zu kaufen, dann könnten wir vielleicht noch zu einem Match mit unseren eigenen richtigen Kugeln kommen und nicht mit den Strandkugeln. Gesagt getan, von wegen…
Wir hatten uns für die neu wieder aufgelegten „Boule Noire“ entschieden. Leider gibt es die nicht so einfach. Wir waren in unterschiedlichen Sportgeschäften, aber ausgerechnet diese gibt es wohl nur beim Produzenten. Kein Problem, wir bestellen sie nach Frankreich… aber man glaubt es kaum, waren wir doch Monate in Frankreich und nun wird die Zeit knapp. Der Hersteller rechnet mit 5-7 Tage Transport. Jetzt müssen wir wohl direkt vorbei fahren und sie in St.Bonnet du Chateau bei Obut kaufen oder online in Deutschland. Mal schauen.
So sind wir ohne Boulekugeln, aber mit neuen Joggingschuhen und T-Shirt in Salin de Giraud in der Camargue angekommen. Dafür bei bester Laune und bestem Wetter, sodass wir gleich unserer Rädchen schnappten um noch eine kleine Runde zu drehen. Zwischen Rhône
und den Salz-Feldern…
Es blieb bei einer sehr kleinen Runde, denn der Wind (diesmal aus Süden) war enorm.
Also lieber noch ein Bierchen genießen, im Windschatten des Womos und bei untergehender Sonne.
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Regen, Regen, Wind und noch mehr Wind, ab und zu Sonne
Genauso war es. Windstärke über 40 mit Böen um die 80, aus Süden brachten nicht nur unheimlich viel Regen, sondern auch Sahara-Staub.
Alles wurde überzogen mit einer hellrot-beigen Sandschicht und gleichzeitig irre geniale Färbung des Himmels…
Der heftig Regen sorgte in anderen Gegenden für Überschwemmungen, dennoch fahren wir zum Strand. Mal sehen, ob es überhaupt noch einen Strand gibt…
Hier mit dem Wind zusammen wurde der Parkplatz überschwemmt, kaum noch Platz zum Parken.
Also außerhalb auf dem kleinen streifen parken, der aber auch sehr klein wurde…
Es regnet zeitweise so stark, dass man kaum zum Fenster raus sehen kann….
Ohne Worte
Der Wind sorgte dafür, dass unsere Spaziergänge und Joggingtouren teilweise sehr kurz waren, respektive sprichwörtlich ins Wasser fielen.
Es ist kaum Strand zum Laufen übrig….
die Begrenzung zum Meer, beinahe zugeschüttet …
Dafür hatten die Kite-Surfer den Spaß ihres Lebens.
Wir hatte so auch unseren Spaß und beobachteten die Profis mit ihren hohen Luftsprüngen, die scheinbar so einfach waren und die Anfänger, die Mühe hatten ihren Schirm überhaupt oben zu halten. Ist wohl doch nicht so einfach. Hat nur so viele Supercracks hier.
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Was ist das?
aber tausend kleine Dinger wurden in Unmengen angeschwemmt…
Irgend so ein komisches bläuliches Meer Weichtier …
Es waren die blauen Segelquallen.
Sehr schön, aber stinken, wenn sie an Land geschwemmt sind und in der Sonne vertrocknen.
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Die tägliche Fahrt zum Meer
Wir fahren jeden Abend wieder in die Stadt, bzw weg vom Strand, so kann uns der Wind nicht so viel anhaben, wir stehen etwas geschützt und am Morgen gibt es auf der Hinfahrt einiges zu sehen.
So begleitete uns zum Beispiel ein Wiedehopf ein ganzes Stückchen. Insgesamt sahen wir 3 der seltenen Vögel und die Flamingos sind morgens immer sehr nah an der Straße.
Immer wieder laufen Nutrias auf ihrer kleinen Trampelpfaden. Einfach schön die 11km Strecke zum Strand…
Sogar bei Regen…Und die Flamingos sind immer zu sehen…
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Strandspaziergang und die Huldigung der „Cabane du Pêcheur“
Das Bauwerk erinnert an die Zeit, als der Strand von Piemanson noch tausende Menschen frei campend im Sommer beherbergte. Der Strand war voll kleiner und großer Kunstwerke aus Treibholz.
Hier eine kleine große Schutzhütte…
Schönes Bauwerk von Fremden, die sich viel Mühe gaben …
und deren Werk von allen Spaziergängern bestaunt und fotografiert wird.