6 Tagebuch

Donnerstag 11.4.2024

Donnerstag 11.4.2024

Die letzten 10 Tage unseres Abenteuers in Frankreich waren genausoso ereignisreich, eindrucksvoll, gemütlich und doch anstrengend, wie die letzten Wochen, quasi die 3 Monate in gut 1 Woche gepackt.

Wir verbrachten noch 2 herrliche Tage am Meer in der Camargue und Salin de Giraud. Lagen windgeschützt in den Dünen und tankten Sonne, während wir den Wochenbericht der letzten Woche schrieben und uns weiter in die Tiefen des Amateurfunks begaben.

Da es schon morgens herrlichstes Wetter war, hielt uns nichts im Womi, wir schnappten eine Decke, was zu essen und los ging’s. Volker verlegte seine Jogging Einheit auf den Abend, während ich die Bilder für den Bericht fertig stellte. Abends grillen wir bei atemberaubender Aussicht.

Mittlerweile sind schon viel mehr CamperVans und Wohnmobile unterwegs, sowohl aus Frankreich als auch aus Deutschland und der Schweiz. Und der Platz wird knapper, vor allem bei viel Wind, wenn alles überschwemmt ist. Es wird Zeit heim zu fahren…

Los geht’s und zum ersten Mal sehen wir Lkws und einen Radlader auf dem Salzberg. Wahnsinn, wie hoch diese Berge sind!

Auf der Rückfahrt zum Hof

legten wir einen kleinen Radstop ein und fuhren ein Stück des „Via Venaissia“,

einen ganz neuen Radweg, der zum größten Teil auf einer alten Bahnlinie verläuft,

Und nördlich und südlich von Carpentras weg führt. Herrlich, die Aussicht und die Düfte, nicht nur der Blüten, auch die große Gewürzfirma in Carpentras lässt einen durch Duftschwaden fahren, super.

Ungewöhnlich schön leuchten Folientunnels in der Sonne. Kein Wunder produzieren die Franzosen ihr Gemüse zum größten Teil selbst, bei so viel Sonne und Anbauflächen. Carpentras ist bekannt für seine leckeren Erdbeeren.

…egal wo man fährt, immer wieder sieht man solche „Gewächszelte“ ohne dass sie ganze Flächen kilometerweit bedecken, wie z.B. im Süden Spaniens.

Wie immer in der Provence, gab es nette Dörfer zu erradeln.

Velleron

In Velleron entdeckten wir eine tolle Patisserie, mit super Gebäck, Kuchen und Meringue in allen Variationen. Das kleine Dorf hat einen sehr schönen Ortskern, wo man sich in einem netten, sehr originellen Café oder einer der Bars in Ruhe etwas gönnen kann. Da wir schon gleich auf dem ersten Bänkchen unsere Leckereien der Patisserie verhaftet hatten, müssen wir uns den Kaffee fürs nächste Mal aufheben.

Pernes les Fontaines

Pernes les Fontaines hat uns kurz umgehauen. Stadt der Brunnen, Kunst und des Mittelalters…. Und der Katzen 😉

Man radelt so durch die Stadt, etwas auf der Suche nach den vielen Brunnen, die es hier geben soll und trifft auf herrlichste Motive, da muss man einfach ein paar Fotos machen!

Kaum sitzen wir wieder auf dem Rad, müssen wir es auch schon wieder schieben, zu viele Menschen um uns herum… Wo wollen die alle hin?

Wir folgen ihnen und finden einen kleinen sehr feinen Bio-Erzeugermarkt, bei dem die Einkäufer Schlange stehen, 10 Menschen an einem Stand war da schon Durchschnitt.

Ein Bauer war sogar mit einem Lastenrad plus Anhänger gekommen, Respekt!

Eselchen grasen auf der Wiese nebenan, sie zogen eine Kutsche, während der Kutscher gemütlich auf der Bank sich unterhält, das trägt schon mächtig zum „Kitsch“-Ambiente bei. Herrlich!

Es wird schon spät und wir fahren lieber schnell weiter, sind noch ein paar Kilometer bis zum Womo. In Pernes gab es so viel zu bestaunen und wir haben nur kurz einen Blick in die Stadt geworfen…

Wir kommen wieder, mit leeren Taschen 🙂

Tolle Begegnungen sind Teil unserer Reise, und so haben wir beim Wasser tanken einen Franzosen getroffen, der (wie etliche andere, die wir trafen) im Womo lebt. Er gab uns tolle Tipps und vor allem hat er sich gefreut, dass wir Deutschen waren, hatte er als ehemaliger Trucker doch so viele gute Erinnerungen vor allem an die Deutschen Trucker. Das hat uns sehr gefreut!

Volker als Retter in der Not!

Zurück auf der Farm werden wir gleich herzlich empfangen. Volkers Türchen, das als Absturzsicherung dient sieht super aus und hat endlich für ruhige und sorglose Nächte gesorgt. Es freut uns, dass wir helfen konnten.

Das Gras wächst wie wild und der Rasentraktor ist kaputt, wieder einmal, ein anderes Problem, aber was ein „Jack of all trades“ ist, kann auch alles reparieren… Aufgebockt auf ein paar Holzklötze und mit Ausdauer und dem richtigen Händchen läuft die Maschine wieder.

Super alle sind happy, der Fahrer auch 🙂

Selbstverständlich wird morgens wieder gejoggt und spazieren gegangen, dabei fotografiert, was das Zeug hält und ich entdeckte wieder unbekannte Blüten. Hier der „ährige Blattfruchterdrauch“, noch nie zuvor gesehen, toll!

Alles grünt und blüht, die Weinstöcke fangen an hellgrüne Blättchen auszutreiben, Lilien und Mohnblumen begeistern mich ebensosehr, wie ein nasses Spinnennetz.

Obwohl es tagsüber sommerliche Temperaturen von 26 Grad hatte, fällt nachts doch noch Tau. Wunderschön!

Das letzte Wochenende in Caromb

Unsere letzten Tage in Caromb verbringen wir mit den Menschen, die uns sehr ans Herz gewachsen sind. „Unsere“ französische Familie hat uns und andere Freunde nochmal zum Pizzaessen eingeladen und wieder hat der PizzaWelt-Meister uns einen genüsslichen Abend beschert.

Die Leichtigkeit des Essen und beisammen seins hatte auch eine gewisse Schwere, denn wir wissen, dass wir so nicht noch einmal zusammenkommen werden. Demenz und Alzheimer verhindern das leider. Den Moment können wir alle gemeinsam aber genießen, besonders bei solchen Leckereien: Gateau de Nuits, alles leckeres in klein…

Hab mir erklären lassen, dass nach dem Nachtisch, den Früchten, dem Käse, dem Champagner, ganz am Schluss in der Nacht kleines Süßes ganz groß ist

Am Schluss wird uns noch empfohlen nach Saint-Bonnet-le-Chateau zu Obut zu fahren um dort Boule Kugeln zu kaufen. Das sei ein Erlebnis für sich. Danke für den Tipp.

Sport

Am Samstag waren wir im provenzalischen Sport Fieber. Natürlich drehte es sich um Boule oder Petanque. Erst schauten wir den Damen bei der Meisterschaft des Vaucluse zu (Landesmeisterschaft sozusagen).

Unglaublich, wie viele Damen hier Boule spielen. Den Autos nach und die vielen Feldern, schätzungsweise 150-200… Und wie sie gespielt habe, immer wieder muss der Schiedsrichter den Abstand messen und rückt vorher nochmal die Brille zurecht, so knapp haben die Frauen ihre Kugeln an den „Korken – Bouchons“ wie man in der Provence so schön sagt…

Wir staunen über deren Können und sind noch mehr angefixt, uns doch noch Kugeln zu kaufen… Da war ja auch noch der Tipp mit Obut…

Als Zuschauer konnten wir wieder leckeren Marquisette genießen, haben sogar das Rezept von Alain bekommen, dabei Celine kennengelernt (eine der weiteren Treffen mit tollen Menschen).

Sie hat mir doch glatt vom Ohr weg meine Muschel-Ohrringe gekauft! Was für ein tolles Erlebnis und Ansporn weiter zu machen. Herzlichen Dank Celine, das war genau das, was ich brauchte 🙂

Muscheln kann ich im Moment leider nur noch wenige verarbeiten, da wegen des Windes und dem Hochwasser nur kaputte zu finden waren. Aber egal, wir fahren wieder einmal ans Meer. Wem sie also auch gefallen haben, der muss sich noch ein Weilchen gedulden. 🙂

Motoball

Um unseren Sporttag ausklingen zu lassen, radelten wir zum Motoball um dort unsere Boule-Cracks und – Lehrer beim Anfeuern zu treffen. Sie freuten sich auch uns nochmal zu sehen und gemeinsam bei einem Glas Bier fieberten wir mit der Mannschaft von Carpentras.

Das Spiel war der Hammer. Hier ein paar Eindrücke…

Rückfahrt in unser erstes Zuhause

Die Hunde bekommen ihre letzten Leckerli, (die sie immer von uns einfordern, sobald wir morgens zum Joggen oder Spazierengehen starten)

Der Abschied fällt schwer am Sonntag Morgen. Alles ist aufgeräumt und unser zweites Zuhause wartet aufs nächste Mal, nochmal ein Blick aus dem Fenster…

Der Amboss und das Werkzeug sind bereit gestellt für den nächsten Aufenthalt. Neue Projekte fürs nächste Mal sind schon geplant. Alles unauffällig versteckt, für den Fall der Fälle….

Wir fahren erst Mal auf die Autobahn, und wie so oft klappt es nicht mit der BipandGo und wir sind mal wieder ein LKW. Herrje, dieser Alkoven. Egal, wir kommen ganz gechillt in Saint-Bonnet-le Chateau an….

Wo?

Genau da, wo 80% aller Boulekugeln hergestellt werden, für ambitionierte und professionelle Spieler – bei OBUTDas war ein Erlebnis für sich!

Wir freuten uns total auf eigene richtige Boulekugeln. Aber was uns dort begegnete, übertraf alle Erwartungen. Das Gebäude eine Wucht, eine mega Ausstellung und sogar Boulebahnen Indoor mit Restaurant.

Das allerbeste war aber die Beratung der unheimlich netten VerkäuferInnen vor Ort. Wir hatten uns anfänglich im Internet kundig gemacht und uns Kugeln ausgesucht.

Die freundliche Dame riet uns aber davon ab und empfahl uns andere, die deutlich günstiger, aber für uns passender seien. Für die Größe und Gewicht sollten einfach mal ausprobieren.

Gesagt getan, wir durften auf einer leeren Bahn die Kugeln nach Belieben ausprobieren. Nach einem Weilchen kam ein super netter Verkäufer, der uns sogar noch eine Lehrstunde vom Feinsten gab. (Und wieder eine tolle Begegnung mit einem feinen Menschen)

Wie ist ein Boule Kugel genau zu halten und zu werfen, wenn man Punkten oder Schießen möchte. Gigantisch! Voll Leidenschaft und Geduld zeigte er uns alles, was wir fürs Erste wissen müssen. Jetzt liegt es an uns, üben und üben…

absolut happy geht’s den Berg runter zum Womo…

Und sogleich wird geübt 🙂 na wenn das nicht der beste Platz ever ist?

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Dann auf der Heimfahrt, bei jedem Stop (solange es nicht regnet)..-

Übrigens: Wer in Frankreich unterwegs ist, sollte sich nicht nur an die Geschwindigkeit oder das blinken im Kreisverkehr halten, sondern auch die Stopstellen einhalten. Wir haben eine überrollt und die Gendarmen uns glatt 90€ dafür berechnet…. jetzt wissen wir auch, warum sich alle dran halten! (Bei uns 10€ und mit Unfall verursachen: 85€+1 Punkt)

Wir sind wieder gut Zuhause angekommen, bei bester Frühlingsstimmung mit herrlichem Sonnenschein und 20 Grad. Schön war’s 😊

Wer hätte gedacht, dass es 1 Woche später so aussieht?

Wir definitiv nicht!

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