Sonntag 24.3.2024
Diese Woche in der Provence war sehr spannend und lehrreich. Wir konnten zufällig den Canal de Carpentras entdecken und bekamen unsere erste Lehrstunde zum Thema Boule oder besser Pétanque. Außerdem wurde Volker zum „Chef-Reparateur“ und Landwirt ernannt.
Wir starten die Woche bei bestem Wetter mit einem Fahrrad Tag, nachdem das Wochenende durchgearbeitet worden war. Sonnenschein, kaum Wind, was will man mehr? Und wir finden wieder einmal einen Kanal.
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Der „Canal de Carpentras“
Der Kanal von Carpentras ist ein über 150 Jahre altes Bewässerungssystem, das durch die Ableitung des Wassers von der Durance aus der Region Vaucluse eine fruchtbare Oase gemacht hat.
Ohne diesen Kanal und seine Pumpstationen wäre südlich des Ventoux eine trockene womöglich vertrocknete Region. So fahren wir durch blühende Kirschbaumfelder, Olivenhaine und natürlich Weinberge.
Der Kanal de Carpentras ist in Teilen ein offener Kanal, der erst im März mit Wasser gespeist wird. Er schlängelt sich nördlich von Carpentras durch die Gegend und entlang des Kanals verlaufen kleine Trampelpfade und Wege.
Es ist wunderschön. Wir sind total happy ihn entdeckt zu haben, war er doch schon lange auf unserer „Entdeckerliste“.
Da er durch Carpentras und andere Orte fließt, weiß man natürlich nicht, wo er offen und sichtbar ist und wo nicht.
Es ist herrlich ihm zu folgen, denn hier und da gibt es kleine Brückchen, die kaum mehr benutzt werden und überwuchtert mit Efeu sind, oder manche…..ups was kommt da?
Über dieses kleine Brückchen! Wir staunen noch und schon war er wieder verschwunden…
Wo ist er hin? Da drüber gefahren? Oder war es doch eine Fatamorgana😲 ?
An einem anderen Tag stoßen wir nochmal zufällig auf ihn und folgen natürlich dem kurvigen Bauwerk.
Hinter der nächsten Kurve hört der Kanal auf einmal auf…
besser, er verschwindet unter der Erde um einem Bächlein Platz zu machen.
Warum, keine Ahnung, wir spekulieren, dass vielleicht im Frühjahr bei der Schneeschmelze aus den Mont Ventoux Massif, das immerhin 1905m hoch ist auch Bäume oder so mitkommen/ vor 150 Jahren mitkamen. Wer mehr Ahnung hat, darf uns gerne in den Kommentaren aufklären.
Weiter geht’s…
und kaum 1 Kurve weiter ist ein Wasserbecken und wahrscheinlich eine der Pumpstationen, die das Wasser in die Gegend verteilen. Sehr interessant.
Ich werde mich nochmal schlau machen über den Kanal, irgendwann gibt es einen extra Beitrag darüber.
Kurz gesagt, entlang des Kanals zu radeln reicht für mehrere Tage. Wir sind gespannt, wann wir ihn das nächste Mal zufällig finden werden und welche Ideen die Baumeister 1863 hatten und welche Bauwerke dafür errichtet wurden.
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Volker der Landwirt
Hier auf dem Hof gibt es etliche ältere Maschinen, die bewegt werden müssen, wie ein alter Traktor, um das Feld zu pflügen, die aber keine Gebrauchsanweisung mehr haben.
Volker bringt alles zum Laufen und der Acker wird super. So kann der kleine Garten bald bestellt werden.
Im Schneckentempo, oder wie die Franzosen sagen „schildkröten-tempo“ wird aus der Wiese wieder ein schöner feinkrumiger Boden.
Volker der Landwirt, glücklich, dass es schließlich doch noch so gut klappt, nach dem 3. Anlauf und in aller Ruhe…
das Feld kann sich sehen lassen und der Landwirt ist zufrieden nach getaner Arbeit…
Und weil eine Hand die andere wäscht….
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Erste Erdbeeren aus Carpentras
Wir freuen uns noch über das fertige Feld, als wir eine riesige Schale mit frischen Erdbeeren bekommen.
Seit ein paar Tagen gibt es frische Erdbeeren aus der Gegend. Und wie sie duften! Schade dass man Geruch nicht festhalten kann. Wir freuen uns wie Bolle über die überraschend geschmackvollen riesigen Erdbeeren.
Sie werden unter kleinen Folientunnel in den großen Tunnels gezogen. So haben wir es auch noch hier auf dem Hof erlebt.
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Was wir sonst so tun
Circa zwei Tage der Woche schreibe ich an den Beiträgen der vergangenen Woche, sichte und bearbeite Bilder und drucke ein paar aus, für die Bilderhalter… Unglaublich wie schnell man vergisst… Gut dass ich genau notiert habe, wie der kleine Fotodrucker funktioniert …
währendessen bringt Volker sein Schmiedefeuer auf Touren, schmiedet die Fotohalter
Der geschmiedete 6mm Stab wird in ein Weinrebenholz gesteckt, das so liegen muss, dass es nicht wackelt. Das Aussuchen, passende Absägen und Bohren dauert genausolange wied das Schmieden, denn der Bilderhalter darf ja nicht wackeln oder umkippen!
Es entsteht noch ein schöner Maisenknödelhalter
Bzw Kerzenleuchter Halter geschmiedet
Mit Kerzenhaltern aus alten Joghurt Gläsern und Aludraht, extra hohe Gläser, damit der ständige Wind keine Chance hat, sie auszupusten….
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Außerdem beginnt Volker mit einem Türchen als Absturzsicherung für das offene Treppenhaus. Nächste Woche wird es fertig gemacht. Genauso wie ein paar andere kleinere Schweißarbeiten…
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Eine kleine Radtour
Wie schon gesagt, haben wir diese Woche ein paar kurze Radtouren gemacht und waren im Entdeckermodus.
Mit unserem Womo bleiben wir lieber auf den Hauptstraßen, aber mit den E-Bikes geht es hinein in die kleinen Örtchen und noch kleinere enge Sträßchen…
Es ist schön, gemütlich durch die Ortschaften zu fahren und zu sehen, wie die Menschen hier leben. Kurz mal Pause machen, inne halten und genießen.
Als totaler Katzen-Freak bin ich über die zutrauliche fotogene Katze sehr erfreut. Als Volker komische Geräusche macht, damit sie hierschaut, wer weiß was sie da denkt….
Extra Grüße an Lotti, den Katzenfan
Die hat sich auch ins nächste Bild geschlichen….
Beaumes-de-Venise, bekannt für seinen leckeren Muskat, einen Aperitif Wein, hat uns kurzerhand in seinen Bann gezogen.
Aufgrund aufkommender dunkelschwarzen Wolken, mit sichtbarem Regenschauern brachen wir unseren Besuch ab, wir kommen auf jeden Fall wieder….
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Boule – Pétanque im boulodrome von Caromb
So schnell wir konnten radelten wir zurück nach Caromb, immer den Regenwolken entgegen!
Auf zu einer Stippvisite bei den Boule Spielern, da kann man sich im Fall auch unterstellen. Oh je, uns schwante fürchterliches, aber….
…wie so oft hier am Fuße des Ventoux, die Regenwolken verziehen sich, also kein Regen in Caromb.
Somit können die 165! Teilnehmer des Turnieres in aller Seelenruhe ihren Spielen nachgehen.
Gegen 19.30h wurde dann abgebrochen, und das Gewinnergeld geteilt. Um 20h kehrt Ruhe ein….
Während der Spiele erhielten wir immer wieder Erklärungen und Hinweise des ehemaligen französischen Boule Vizemeisters René und von unserem gemeinsamen Freund Christian. Ich sag nur: „Jeder nach seiner Façon!“ Und üben, üben üben…
An diesem Mittwoch nahmen, wie schon erwähnt, außergewöhnlich viele Spieler an dem Turnier Teil. Das lag an den anderen Bedingungen, für die Aufstellung der Mannschaften des Turnieres. Es waren auch wirklich viele Junge Spieler und Spielerinnen dabei. Wir wollten natürlich wissen, wie das sein kann. Boule, das Spiel der Rentner… Weit gefehlt, es spielen alle Altersklassen und Mann, wie Frau etc. Viele richten ihre Arbeitswoche um so ein Turnier aus, denn man kann schließlich auch etwas gewinnen.
Trotzdem es um einen Gewinn von 240€ für die Sieger Mannschaft ging, war alles echt gechillt und entspannt. Natürlich wird hier und da geflucht, über die eigenen Fehler, aber ansonsten französisch halt. Das Leben genießen und sich freuen, dass man den Tag so verbringen kann. So machen wir es auch, mit dem einen oder anderen Gläschen „Marquisette“
Was mit dem Wanderpokal passiert, der wandert heute auf jeden Fall nirgendwo hin, wir hatten aber auf jeden Fall wieder einen tollen Tag.
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Ein gelungener Abend,………–Trüffelschmaus,……?????d
Die Woche beschließen wir mit einem tollen Abend mit den Freunden vom Boule, bei herrlich gemütlichen Essen mit gigantischen Trüffel Omelette
und super Getränken.
noch am nächsten Morgen konnten wir den Trüffel schmecken 🙂
Wie immer lernten wir wieder dazu….
Kirschen einfrieren und dann ab in das Getränk, wie eiswürfel nur mit Geschmack. Lässig oder?
dass es hier auch wilden Lauch in rauen Mengen gibt, sieht man deutlich auf dem Bild. Geschmacklich zwischen jungem Knoblauch, Lauchzwiebeln und Normalem Lauch, wir halten die Augen mal offen
Wir freuen uns auf die kommende Woche, da bekommen wir einen praktischen Boulekurs von den zwei Profis. Ob sie da wissen, auf was sie sich da einlassen ? ?
Danach geht’s zum Apéro in die Bar /Pizzeria im Ort. Französisch halt.Deswegen lieben wir Frankreich, Land und Leuten. Leben und leben lassen und genießen.