Remoulins
Das kleine Städtchen Remoulins liegt am Fluss Gard, in der Region Okzitanien (früher Languedoc-Roussillon) jeweils 20km von Nimes und Avignon entfernt und unweit des berühmten Aquädukt „Pont du Gard“, den einst die Römer vor 2000 Jahren gebaut haben um ihr Wasser von den Bergen nach Nimes zu leiten.
Remoulins hat eine lange Geschichte, vor fast 1000 Jahren wurden die Stadt befestigt und erhielt einige ihrer heute noch beeindruckenden Gebäude, wie die „Escaravats“. Selbst das Efeu hat schon etliche Jahre auf dem Buckel.
Die kleinen Gässchen lassen genau erkennen, wie alt die Stadt ist, wenn durch die „Grand Rue – Große Straße“ geht, die keine 3 Meter breit ist.
Es mischen sich schön restaurierte Häuschen mit Mauern, hinter denen Bäume wachsen und deren Dächer längst fehlen.
Besonders beeindruckend ist die alte Kirche „Notre-Dame-de-Béthléem“ aus dem 12. Jahrhundert und sein Wachturm.
Sie ist ein romanischer Bau wie aus dem Bilderbuch. Mit dem Bau der neuen Kirche im 19. Jahrhundert wird das Gebäude vielfältige Aufgaben übernehmen, unter anderem von Rathaus über Schule, bis hin zum Gericht und Gefängnis.
Seit 1970 ist sie für die Öffentlichkeit unzugänglich und dem Verfall überlassen, jedoch wurde sie 2000 unter Denkmalschutz gestellt und schon ein Stück weit von außen restauriert.
Heute strahlt sie immernoch über dem Städtchen mit ihren Bögen, von innen ist sie jedoch leider nur eine Ruine.
Schon im 14 Jahrhundert mussten die Stadtmauern erneuert werden und heute ist entlang des Gard noch eine hohe Mauer als Hochwasserschutz dazu gekommen. Hochwasser treffen die Gegend immer wieder empfindlich. 2002 war alles so überschwemmt, dass in der „Hauptstadt der Kirschen“, wie sie sich nannten, nicht mehr viele Bäume übrig blieben.
Schon vor der Einnahme von Remoulins durch die Protestanten werden viele bedeutende Gebäude zerstört. Heute stehen nur noch ein paar der Türme, z.B der Escarvats-Turm und das Eingangsportal.
Gegenüber den beeindruckenden mittelalterlichen Bauwerken steht die im 19. Jahrhundert errichteten Kirche, die die oben beschriebene romanische Kirche ablöste. Auch sie hat den für die Mistral-Gegenden so typischen Glockenturm.
Den Fluss zu überqueren war schon immer wichtig, heute fahren wir schon über die 3.Brücke, die innerhalb von 200 Jahren gebaut werden musste. Jede war auf dem neuesten Stand der Technik. In Anbetracht dessen, ist es schon interessant, wie lange der „Pont du Gard“ schon steht.
Die erste war eine Hängebrücke mit einer Spannweite von 120m, dessen Säulen im klassizistischen Stil heute unter Denkmalschutz stehen. Die Erbauer hatten 1830 eine Konzession für 98 Jahre erhalten und durften Maut verlangen.
Schon 1901 war die Planung für eine neue Brücke im Gang. Die täglich 272 Fahrzeuge und Fuhrwerke war doch etwas zu viel für eine Brücke, die mit 200kg/m2 geplant war.
Es folgte eine neue Brücke auf der alten und im 20 Jhd. gab es die neue, die heute noch besteht.
Wenn man doch nur rein dürfte….
Efeu der Jahre
Türen, die längst nicht mehr zu Wohnräumen führen, sondern die neugierige „Stiermichl“, wie mich davon abhalten, überall die Nase rein zu stecken.
Der Donjon und das Eingangsportal
Da gibt´s diese Infos und noch mehr zu lesen…
https://www.avignon-et-provence.com/tourisme-provence/remoulins
Wikipedia