Provence

Castillon-du-Gard

Unsere kleine Tour de France geht weiter…. Teil 2

Es geht wirklich Schlag auf Schlag. Es gibt viel zu sehen. 200 Meter weiter ein Kreuz am Straßenrand. Elegant auf eine schlanke Steinsäule gesetzt. Die Proportionen sind perfekt. Wie schon oft hier gesehen, die Eisen sind aufwendig ausgeklinkt, daß ist richtig viel Arbeit und auch hier super umgesetzt. Man darf davon ausgehen, dass der Schmied keine Fräse zur Verfügung hatte und alles von Hand gearbeitet wurde und typisch französisch… keine Farbe auf dem Eisen. Geht doch 😉

Gleich da vorne geht es dann hoch nach Castillon-du-Gard. Eine typische Auffahrt ins Dorf. Man meint schon mal dagewesen zu sein. Es wird schnell klar, es ist wieder was besonderes. An der Kirche Saint-Christophe stellen wir unsere Fahrräder ab und erkunden den Ort zu Fuß.

Enge Gassen verbinden den Ort zu einem Ganzen. Man könnte hier Hunderte von Bildern machen. Jeder Schritt ein Motiv.

Welche Geschichte haben diese Gebäude? Dieses macht den Eindruck einer Burg. Eine Burg mitten im Ort?

Man erkennt bei vielen Gelegenheiten den Wandel. Es steht sicher eine unendlich lange Geschichte dahinter. Ist doch der Pont du Gard nicht weit. Somit ist klar, dass hier schon vor 2000 Jahren gebaut wurde.

Der Bogen wurde einfach übermauert und ein Brunnen davor gesetzt. Treppen führen ins nichts. Baugeschichte im vollen.

Alles aus gleichen typischen Kalkstein der Provence. Vielleicht sogar aus dem gleichen Stein wie der Pont du Gard.

Die Textur des Steines gibt der Skulptur was elementares. Man spürt die Handarbeit.

Bogen an Bogen geht es weiter durch die Gassen von Castillon-du-Gard.

Am Rand des Ortes mit einer fantastischen Aussicht finden wir… eine ehemalige Kirche? Heute ist es der Kindergarten. Was für ein Umnutzung. Wir finden sowas französisch genial.

Noch ein Blick ins Tal, bevor unser kleine Tour de France weitergeht.

Jetzt sehen wir wahrscheinlich die meist fotografierten Dachplatten der Provence. 🙂 Im Hintergrund erkennt man warum. Man sieht den Pont du Gard. Wir sind auch nicht alleine. Der Platz ist wohl bekannt.

Das ist der Nachteil eines Superweitwinkel, Details verschwinden. Am A von ARTonTour sieht man das Wunderwerk.

Ein Besuch von Castillon-du-Gard lohnt sich. Ein spannender Ort in den die Gegenwart direkter Nachbar der Vergänglichkeit ist.

Im Teil 3 geht’s wieder nur ein paar hundert Meter weiter. Der nächste Lost place. Wasserversorgung und Trockenmauern im Süden Frankreichs.

 

Noch etwas Geschichte…..

Castillon-du-Gard wurde 1207 zum ersten Mal urkundlich erwähnt als Castrum Castelione. Aus dieser Zeit stammen wahrscheinlich noch die Reste der Stadtmauer im Osten. Am Brunnen ist der alte Name zu sehen.

Die kleinen Weiler nördlich und östlich gelegen mit ihren Kapellen (Saint-Caparais und Saint-Christophe) bestanden zu diese Zeit wohl schon seit ein paar Jahrhunderten. Durch die Befestigung der Stadt auf dem Hügel zogen die Anwohner der Weiler in die Stadt und diese verwaisten.

Um die Chapelle-Saint-Christophe entwickelte sich eine Klostergemeinschaft read more.

Streitigkeiten um nicht nur um Salz sind vom 13.jhd niedergeschrieben, aber viel schwieriger hatten es die Bewohner im 14. Jhd. Wie überall in der Gegend hinterließ der 100 jährige Krieg gegen England seine Spuren, genauso wie die Pest und umherziehende Wegelagerer und Räuber und dezimierte die Bevölkerung.

Während des Religionskriegs im 16. Jahrhunderts wurde Castillon wieder schwer in Mitleidenschaft gezogen. Katholiken und Protestanten stritten heftig über die strategische Lage von Castillon und die Herrschaften wechselten mehrfach.

In den Jahren 1626–28 fiel Castillon in die Hände des Herzogs von Rohan, der das Dorf und leider seine Befestigungen abbaute. Die Dorfmauern wurden jedoch ein Jahrhundert später, im Jahr 1720, auf Wunsch der Dorfkonsuln repariert. Insgesamt wurde wieder und wieder umgebaut.

Im 19. Jhd wuchs die Ortschaft wieder und der Bau der Kirche Saint Christophe würde nötig und 1865 beendet.

 

 

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