Frankreich

Carlos

Wir nennen ihn Carlos.
Der nächtliche Besucher in unserer Nachbarschaft.
Dort steht ein junges Paar mit ihrem Wohnmobil in dem sie leben.
Sie sind schon lange auf dem Platz und kennen natürlich Carlos. Er besucht sie regelmäßig und hat Vertrauen zu den beiden gefasst. Mit etwas Geduld und Ruhe kommt er bis auf Armlänge heran. Besonders gerne natürlich, wenn in der Hand ein kleiner Kräcker ist. Das mag er wohl besonders.

Dass frei lebende Wildschweine in Ballungsräumen lernen, dass von Menschen keine Gefahr ausgeht und sie in Städten nur ausnahmsweise gejagt werden, ist bekannt. Aber auf einem Stellplatz direkt am Wald, ist schon erstmal ungewöhnlich. Sich auch noch so nahe heran wagen, dass man ihn fast greifen kann, ist für uns schon ein Schauspiel der besonderen Art. Eine Begegnung dessen Moment schon gesammelt werden muss.

Die Bilder sind sehr verpixelt. Das kommt daher, es ist Nacht. Die Kamera stellt schon lange nicht mehr scharf, ich sehe im Dunkeln nur die Umrisse und stelle von Hand so ungefähr scharf. Es werden Schnappschüsse.

Vielleicht sieht Carlos seine Umgebung wie wir durch die Kamera. Man hat natürlich das Wildschwein erforscht und natürlich das Auge untersucht. Seine Anatomie lässt ein gutes Sehen nicht zu, dafür ist es so eingerichtet, dass es in der Dämmerung gut sieht.
Beim Geruchssinn sieht es da schon viel besser aus. Muss es ja die Nahrung die im Boden versteckt ist, finden.
Und natürlich den Kecks… 😉

Mit der Hand im Größenvergleich, sieht man Carlos ist noch jung. Unsere Nachbarn meinten, dass er vielleicht 1 Jahr sei. Draußen im Wald werden die Schweine maximal 10 Jahre alt. Aber das ist wohl schon sehr alt, wenn sie so lange Leben. Die Größe ist je nach Region unterschiedlich. So ein alleinlebender Keiler kann schon mal 200 Kilo auf die Waage bringen. Die Hauer können bis zu 20 cm lang werden und sind sehr scharf. Wir haben mal einen Hund gesehen, der bei der Jagd von einem Keiler verletzt wurde. Ohne Worte. Sah nicht gut aus. Also Vorsicht und Abstand halten. Die, die wir getroffen haben, machen eher den Eindruck eines Streichelzoos. Wildschweine sind keine Streicheltiere, auch sollte man mit den Füttern vorsichtig sein. Besonders die Wurstsemmel kann den Schweinen schaden. Stichwort Schweinepest. Im Übrigen sind  die Wilden gar nicht so wild, sie ernähren sich sehr stark vegetarisch!

Viel Glück Carlos.
Und noch viel Spaß mit den Nachbarn und dass sie für dich ab und zu einen Kräcker haben.

Mal über Wildschweine im WEB zu blättern ist schon spannend.
Dass man sie abrichtet zur Trüffelsuche ist schon naheliegend. Dass aber ein Wildschwein im Dienst der Deutschen Polizei war, hat schon was.

Update 2022.02.24.

Bei Tag…

Näher gehts nicht mehr. Knapp vor dem Abdruck auf dem Objektiv.