Abtei Münsterschwarzach
Die Abtei Münsterschwarzach
ein Benediktinerkloster östlich von Würzburg. Der Fluss Schwarzach, der dort in den Main fließt, gibt dem Kloster seinen Namen. Im 8. Jahrhundert beginnt die Geschichte des Klosters. Zwei Vorgängergemeinschaften finden sich zusammen und gründen das Kloster. Viele hundert Jahre hielt die Gemeinschaft bis am Anfang des 19. Jahrhunderts das Klosterleben zum Erliegen kam. Die Säkularisation des 19. Jahrhunderts zwang dem Kloster eine 100 jährige Zwangspause auf. Am 7.Mai 1803 fand der letzte Gottesdienst statt, dann schlossen ihre Pforten für viele Jahre.
In dieser Zeit wechselte die Klosteranlage mehrmals ihren Besitzer.
Teile wurden abgerissen, andere Teile verfielen. Ein großer Zeitzeuge der Klostergeschichte viel dem Moment zum Opfer. Eine nur kurze Zeit in der Geschichte des Kloster reichte aus, um das in Jahrhunderten aufgebaute zu zerstören. Die Steine wurden zum Bau von Straßen verwendet. Oft braucht es keine Kriege für Zerstörung, manchmal schafft der Mensch sich selbst und sein Umfeld zu zerstören. Es entsteht eine große Narbe in der Geschichte des Klosters und auch in der Kirchengeschichte. Die Zerstörung lies auch eine Arbeit eines bekannten Architekten verschwinden: Baltasar Neumann.
Neu aufgebaut sieht man heute das Werk eines Architekten der sogenannten Heimatschutzarchitektur. Albert Boßelt der 1901 seine Ausbildung begann und in seiner Schaffenszeit 100 Kirchen sein Aussehen gab. Boßelt war ein Vertreter des Heimatschutzstils. Begründet wurde der Stil aus dem 1904 gegründetem Deutsche Bund Heimatschutz in Dresden des Schwerpunkt die Architektur ist.
Dieser neue Baustil sollte den Jugendstils und Historismus hinter sich lassen, es soll eine Reformation des alten sein.
Wir haben uns dem Kloster genähert, ohne uns vorher zu informieren. Die Erwartungen waren eine Klosteranlage des frühen Mittelalters. Der kräftige Stil der Romanik ist zumindest in Fragmenten von Weitem zu sehen. Tritt man an die Anlage heran, ist schon durch die Materialwahl klar, dass die schon im Industriezeitalter gebaut sein muss. Gesägte Steine, sauber geschichtet, verraten die Neuzeit. Der erste Blick auf die Hauptfassade und man fühlt einen nicht zu kleinen Einfluss des Bauhaus Stils. Ein ganz neues Gefühl von Raum ist zu sehen.
Wenn man den Innenraum betritt, wird klar, hier findet sich ein neuer Geist der Gestaltung, andere Proportionen.
Ein kurzes Orgelspiel und ein Blick in den Chorraum
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Eingebettet ins Klosterleben finden dort auch Kurse statt. Ein Kurs geht um sakrale Skulptur. Der Leiter ist ein langjähriger Freund, Wegbegleiter und Mentor. Wir haben ihn dort in der Werkstatt besucht. Bis zu zehn Teilnehmer arbeiten sich in vier Tagen in das Material Holz. Engelwelten entstehen. Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite des Klosters.
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Beindruckt waren wir von der Nachhaltigkeit des Klosters. Auferstanden von Ruinen ist es dem Mönchen gelungen nahezu autark zu leben. Besonders finden wir, dass im Kloster seit 2000 auf regenerative Energien gesetzt wird. Holz und Sonne haben Zukunft.
Das Hackschnitzel Kraftwerk.