Sanierung Martinskirche – Erste Seite Fachwerk
Die Sanierung der ersten Seite hat begonnen.
Im Gutachten sollte das der noch am besten erhaltene Teil des Fachwerks sein. Geplant war, dass das unterste Gefache herausgenommen werden muss.
Schon von unten sieht man, dass Loch sieht deutlich größer aus.
Dann mal hoch auf das Gerüst. Hatte Glück und einer der Zimmerleute war gerade mit dem Aufzug unterwegs und ich konnte mit hoch fahren.
Schnell mal den Knopf gedrückt und die Kamera laufen lassen.
oben angekommen, oha, da fehlt fast die Ganze Wand! Ein gutes Drittel steht noch.
Hier sieht man, wie die Last auf Baustützen verteilt wird. Im Hintergrund erkennt man schon einen neuen Teil, der zur Probe und Abnahme fertig gemacht wurde.
Freie Sicht in den Glockenturm. Der noch bestehende Teil des Fachwerks ist verdächtig locker. Da muss man beim Arbeiten immer konzentriert sein. Ein Stoß mit einem Balken und das Fachwerk liegt auf dem Hof.
Das Gesims aus Tufstein hat auch eine Sanierung nötig.
Was ich von Gerhardt erfahren habe, ist, dass das Fachwerk nicht auf den Steinen aufliegt. Das Fachwerk liegt auf Stichbalken die im Inneren des Turms gehalten werden. Das Gesims ist also nur für die Gestaltung des Turms aufgebaut.
Das Eisen ist auf solch einem Stichbalken befestigt, es verbindet das Fachwerk mit dem Stichbalken und gibt dem Ganzen Halt damit das Fachwerk nicht nach außen rutschen kann.
Die Eisen müssen ausgebaut und die Schrauben erstmal wieder in Gang gebracht werden.
Das haben wir in unserer Schmiede im Feuer gemacht.
Alter Balkenbestand von dem aus neu aufgebaut wird. Viel ist nicht mehr da.
Neue Balken sind mit den alten Balken verbunden und mit Holznägeln klassisch zusammengefügt.
Alt trifft Neu. Alles nummeriert und geplant. Jeder einzelne Schritt wird im Bautagebuch festgehalten, jeder Schritt fotografiert.
Es ist schon viel geschafft und die Grundlage für das neue Fachwerk ist aufgebaut. Man kann sich schon gut Vorstellen wie der neue Kirchturm ohne Gerüst in den Himmel ragt.
Gerhart zeigt mir die andere Seite des Turms.
Die schlechte Seite. Die Wetterseite ist richtig zerstört. Wind und Wetter und über 20 Jahre keine streichende Hand hat dem Fachwerk sehr zugesetzt.
Hier hat der Zimmermann mal einen Schraubenzieher ins Holz gesteckt.
Ohne Kraft.
Und so sieht es auf der ganzen Nordseite aus.
Dass das Fachwerk gehalten hat und nicht bei einem Sturm nachgegeben hat ….
Von hier oben wird der Schaden erst richtig Sichtbar. Es war höchste Zeit für diesen Eingriff. Jeder Euro ist dort für die Zukunft gut angelegt. Eine Investition für die nächsten Generationen.
Hinauf auf den höchsten Punkt. Gerhart meinte den „Goggeler“, den must du fotografieren bevor der restauriert wird. „Da wurde drauf geschossen“ …
Na dann nix wie hinauf. Ist schon hoch. Da bekommt man als Ungeübter richtig weiche Knie.
Aber es ist ein Erlebnis. Der Blick den der Wetterhahn jeden Tag hat. WoW.
Eins mal in Farbe. Da sieht man die Einschuss-Spuren besser.
Was ich dann unten erfahren habe. In der Kugel neben dem Wetterhahn soll vor dem Verschließen Geld eingelegt worden sein. Mal sehen da findet sich bestimmt jemand der was genaueres weiß.
Jetzt geht’s wieder runter auf festen Boden.
Noch ein paar Schnappschüsse vom Abstieg.
Wir bleiben dran.
Vielen Dank an Gerhardt, vom Holzbau Gekeler für die tollen Infos.