Carro an der Côte Bleue
Carro, ein kleines Fischerdorf an der Côte Bleue.
Traumhaft gelegen mit einem kleinen Hafen und mit einem Leuchtturm. Hat was von Bilderbuch.
Surfer und Kitesurfer kommen hier genauso auf ihre Kosten, wie Fischliebhaber, Meergenießer, Angler und Hobby-Archäologen.
Die Côte Bleue beginnt westlich von Marseille und ist bekannt für seine tief blauen Küsten. Wenn das Wasser sehr blau erscheint, muss das Meer tief und sauber sein. Bei blauem Himmel wird es noch stärker. Jede Welle mit ihrer weißen Gischt wird zu einem Pinsel, der mit jeder Böe ein neues Bild zeichnet.
Weil es dort so schön ist und die Winter mild sind, sind hier viele Urlauber unterwegs. Im Winter findet man noch Platz. Im Sommer wird es hier wohl sehr schwierig sein, einen Platz am Meer zu finden.
Wir haben es geschafft. Es ist zwar eng, aber der Blick aufs Meer lässt den Platz unendlich werden. Es gibt einen Stellplatz direkt am Hafen, mit allem was man braucht.
Carro konnte sich seine Fischereitradition erhalten. Bis in die 1970 wurde Thunfisch im großen Stil gefangen. Die großen Fische wurden von zig Fischerbooten und Netzen umzingelt und dann in den Netzen gefangen. So konnten sie einem Tag im August 1929 11000 rote Thunfische fangen. Ein andere Technik war sie an die Küstenfelsen zu treiben und dann zu harpunieren.
Heute ist noch ein gutes Dutzend Fischer hier unterwegs, ihren friscgen Fang verkaufen sie jeden Morgen auf dem kleinen Fischmarkt am Hafen. Wer Fisch liebt, der sollte sich das nicht entgehen lassen, frischer und besser kann ein Fisch nicht sein. Unser französischen Nachbarn haben uns gezeigt wie man auf engsten Raum den großen Fang gleich Grillen kann. (Hab vor lauter schauen vergessen ein Bild zu machen) 🙂
Noch mehr als die Fische haben uns die historischen Steinbrüche von Carro beeindruckt. Sie liegen direkt an der Küste, weshalb sie in der Antike auch schon genutzt wurden. Ihr hellrosa mit Muscheln und Corallen versetzter Stein ziert heute etliche Häuser aus Marseille „la cité phocéenne“. Der Steinbruch war für die Marseiller „Phocéens“ in zweifacher Hinsicht ideal; der weiche Stein ließ sich gut brechen und die Lage direkt am Meer war optimal für den Abtransport zu Schiff.
Von der Antike bis ins 19. Jahrhundert wurden die Steinbrüche abgebaut, mit nahezu identischen Techniken, wie die Untersuchungen feststellten.
Wenn der Abend kommt, wird es wirklich wie ein Bilderbuch. Der Blick aus dem Womo, der Leuchtturm fängt an sein Licht aufs Meer zu streuen. Diesmal in Rot.
Das erste Glas Wein ist irgendwie verdunstet. Da wird es wohl noch eins geben müssen. Bis wir eingeschenkt haben, ist der Mond aufgegangen. Heute ist Vollmond. Das Glas ist noch halb voll, der Leuchtturm macht seine Arbeit und der Mond macht die Nacht zum Tag. Was will man mehr.
Einige der Bilder gibt es wie immer im Shop ARTonTour